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PropTechs treiben die Digitalisierung der Immobilienwirtschaft voran – europaweit. Für die etablierten Player der Branche sind diese Start-ups Herausforderung und Chance zugleich. Aareon hat sie längst als Kooperationspartner entdeckt.

Für die Digitalisierung der Immobilienwirtschaft gibt es viele Gründe: Die Vernetzung der unterschied­lich­en Prozess­teilnehmer etwa – denn innovative ganz­heit­liche Systeme ermöglichen den Austausch zwischen Kunden, Mitarbeitern und Geschäft­spartnern von Unter­nehmen sowie technischem Equipment in Gebäuden. Das sorgt für geringere Kosten durch effizientere Prozesse, mehr Trans­pa­renz und mehr Komfort beim Dialog zwischen Mietern bzw. Eigen­tümern und Mitarbeit­ern. Weg­weisende digitale Lösungen gehen zudem gesell­schaft­liche Heraus­forderungen an, zum Bei­spiel in Zusammen­hang mit dem demografischen Wandel, und adressieren die Bedürfnisse von Mietern und Eigen­tümern in allen Lebens­phasen. Und schließ­lich werden digitale Angebote von Mie­tern und Eigen­tümern heutzutage schlicht erwartet – von der Terminvereinbarung mit Handwerkern über die Heiz­kosten­abrech­nung bis hin zu Infor­matio­nen über die medi­zinische Versor­gung in der Nachbarschaft.

PropTechs

Die Bezeichnung ist angelehnt an die ähnlich digital, agil und kreativ arbeitenden FinTechs der Finanzbranche und setzt sich zusammen aus den englischen Begriffen „property“ (Immobilie) und „technology“ (Technologie).

Seit einigen Jahren entstehen Start-ups, sogenannte PropTechs, die innovative Lösungen für diese Heraus­forder­ung­en ent­wickeln. Sie gelten als Impuls­geber mit großem Potenz­ial. Doch wie in vielen Branchen gilt: Zündende Ideen sind nur eine Seite der Medaille, die andere ist deren Umsetzung und ihre Integration in bestehende Systeme. Hier haben etablierte Unternehmen oftmals die Nase vorn – nicht nur aufgrund ihres Kapitals, sondern vor allem aufgrund ihrer umfassenden Expertise und ihres gewachsenen Vertrauensverhältnisses zu Kunden und Servicepartnern. Kurz gesagt: Von Partnerschaften können beide Seiten profitieren – etablierte Unternehmen und PropTechs – und damit letztlich auch der Kunde.

Aareon partizipiert durch zahlreiche Kooperationen in ihren europäischen Kernmärkten an diesem Potenzial und erweitert die Aareon Smart World immer wieder um neue zukunfts­weisende Lösungen mit Mehrwert. Als international agierende Gruppe profitiert das Unternehmen von den unter­schied­lich­en nationalen Digitalisierungs­trends: Der vernetzte Wissens­trans­fer zwischen der deutschen Mutter­gesell­schaft und den Tochter­gesell­schaften in Frank­reich, Groß­britannien, Skandi­navien und den Nieder­lan­den macht es möglich, dass Aareon in diesem hoch dyna­mischen Umfeld stets auf der Höhe der digital­en Entwick­lung ist.

Fünf Spotlights geben Einblick in die Ländermärkte von Aareon


Deutschland

Arash Houshmand,
Bereichsleiter Plattform Wohnen, Aareon AG
Foto: Aareon AG, Mainz

„Die PropTech-Szene in Deutschland ist sehr dynamisch: Im Vergleich zwischen 2016 und 2017 ist die Zahl der Start-ups zwar um etwa 100 Prozent gestiegen, ganz aktuell ist die Zahl der Neu­gründungen jedoch rückläufig. Die Gründer beschäftigen sich dabei mit vielen ver­schiedenen Themen, unter anderem mit der Auto­matisierung der Vermietungsprozesse, mit dem sicheren Onlinezugriff auf vertrauliche Dokumente in Data Rooms oder mit ganz neuen Finanzierungs­lösungen. Auch Virtual Reality wird zunehmend ein Thema. Unser Anliegen ist es, unseren Kunden immer die best­mögliche Lösung zu bieten. Das beinhaltet auch, dass diese Lösung reibung­slos in bestehende Systeme integriert wird. Genau das können Start-ups allerdings oftmals nicht alleine leisten, und Kooperationen sind daher für alle Beteilig­ten von großem Nutzen. Wir beobachten die PropTech-Szene nicht nur mit großem Interesse, sondern fördern Gründer ganz gezielt: Gemeinsam mit fünf anderen Unter­­nehmen haben wir im vergangenen Jahr den ersten deutschen Accelerator gestartet, um innovative, digitale Geschäfts­modelle mit Bezug zur Immobilien­wirtschaft zu fördern. Der blackprint PropTech Booster ist eine unabhängige Plattform mit bundesweit einmaligem Konzept und bringt Gründer mit etablierten Playern der Branche zusammen.“

Partner von Aareon in Deutschland:

  • KIWI: Elektronisches Zugangssystem mit digitalem Verwaltungsportal, durch das Zutrittsrechte zu allen Türen eines Immobilienbestands verwaltet werden können. Es wertet die Immobilie auf, steigert dank einer verschlüsselten Kommunikationstechnologie die Sicherheit und senkt die Kosten, weil Mitarbeiter schneller und vereinfacht Zugang zu den Immobilien erhalten.
  • Immomio: Die neue Software digitalisiert und vereinfacht den Vermietungsprozess. Sie bringt mithilfe einer automatischen Qualifizierung aller Mietinteressenten die passenden Mieter und Vermieter zusammen: Maklern und Verwaltern spart das unter anderem zahlreiche und zeitintensive Telefonate sowie E-Mails.

Frankreich

Yves Le Meur,
Geschäftsführer Aareon France
Foto: Studio Ridgway, Bièvres

„Frankreich ist einer der größten europäischen PropTech-Märkte mit Teilnehmern in fast allen Bereichen der Wert­schöpfungskette der Immobilien­industrie: Zahlungs­verkehr, Mieter­vermittlung oder auch Virtual und Aug­mented Reality. Building Information Modeling ist ein echter Trend in Frankreich, besonders der Mehrwert in Bezug auf die voraus­schauende Instand­haltung. Viel diskutiert wird auch über Künstliche Intelligenz in Bezug auf Chat-Bot-Technologien, natürliche Sprach­verarbeit­ung und Muster­erkennung für das Kunden­beziehungs­management. Zahlreiche Start-ups beschäftigen sich auch mit WorkForce-Mobilisierung, Smart Buildings und B2B-Plattformen. Letztlich geht es aber immer darum, die Effizienz von Prozessen zu steigern. Der französische Wohnungs­bauver­band hat übrigens besondere Struk­turen geschaffen, um Start-ups zu fördern und die Digital­isierung in der sozialen Wohnungs­wirtschaft gezielt voran­zutreiben. Die nächste Herausforderung wird nun sein, neue Geschäfts­modelle für die französische Immobilien­branche zu entwickeln.“

Partner von Aareon in Frankreich:

  • Intent Technologies: Bietet mit Intent Platform eine umfassende, offene Plattform für die gesamte Immo­bilien­wirtschaft. Das Service-Portal Mareon in Frank­reich und die Aareon Smart World werden durch die Anbindung an die Intent Platform mit wertvollen, zusätzlichen Handwerker-, Dienstleister- und IOT-Daten versorgt.
  • DPM Technologies: Ermöglicht Predictive Maintenance von vernetzten Aufzügen, Heizungsanlagen und Smart Metern. Bietet durch ihre Anbindung eine funktionale Erweiterung des Service-Portals Mareon in Frankreich sowie der Aareon Smart World.
  • YesPark: Der Anbieter eines landesweiten Tiefgaragennetzes bietet den Nutzern seines digitalen Dienstes Parkplatzsuche, -miete und -zugang mit nur wenigen Klicks. Aareon France integriert das ERP-System und die digitalen Lösungen ihrer Kunden in die Plattform YesPark.

Niederlande

Jeroen Kuiper,
Geschäftsführer Aareon Nederland
Foto: Aareon Nederland B.V., Emmen

„Wir haben eine große Bandbreite von Kunden: Einige von ihnen haben sehr großes Interesse an PropTech-Lösungen, andere weniger. Wenn ich mich mit inter­natio­nalen Kollegen austausche, dann scheint mir die Digital­isier­ung der Verwaltung in den Nieder­landen im euro­päisch­en Vergleich allerdings weit voran­geschrit­ten. Die größte Heraus­forder­ung ist derzeit die Etablier­ung eines Standards für den digitalen Informations­austausch mit den Behörden, die den sozialen Wohnungs­bau über­wachen. Generell geht der Trend zu umfas­senden Service-Plattformen. Unsere Kunden wollen ihre Kunden auf moderne und effi­ziente Weise bedienen. Unter­nehmen aus dem sozialen Wohnungs­bau werden nach der Zufrieden­heit ihrer Mieter gelistet. Im Gewerbe­immobilien­sektor gibt es beispiels­weise Bestrebungen, die Rolle der Hausver­waltungen einzu­schränk­en und durch moderne Plattform­lösung­en zu ersetzen.“

Partner von Aareon in den Niederlanden:

  • ValidSign: Dienst zur Validierung digitaler Unterschriften. Die Lösung lässt sich in zahlreiche Anwendungen wie OpenText, SharePoint, Nintex, K2 und IBM Case Manager integrieren und erfüllt europäische Standards. Der Vorteil: Workflows werden erheblich optimiert.
  • Mail2Pay: Plattform für effizientere Kommunikation zwischen Mietschuldner und Gläubiger, zum Beispiel über WhatsApp-Nachrichten und Robotic Calls. Der Mehrwert besteht darin, dass die ausstehenden Schulden deutlich reduziert werden und die Mieter ihre Schulden schneller begleichen.

Großbritannien

Nigel Rees,
Geschäftsführer Aareon UK
Foto: Aareon UK Ltd., Coventry

„Es gibt bei uns erst seit Kurzem eine wachs­ende Anzahl von PropTechs und Neu­einsteig­ern. Viele von ihnen arbeiten an Lösungen, die Verwaltungs­prozesse effizienter gestalten sollen. Der Hinter­grund: Der brit­ische Immobilien­markt erlebt gerade rapide Preis­anstiege – zahlreiche Haus­halte können sich kaum noch Mieten oder gar Eigentum leisten oder müssen einen Groß­teil ihres Ein­kommens für die Wohnung auf­wenden. So steigt beispiels­weise der Druck auf den sozi­alen Wohn­ungs­bau, Kosten zu reduzieren, um den Miet­preis gering­halten und neuen Wohn­raum schaf­fen zu können. Bis­lang waren Unter­nehmen aus dem sozialen Wohn­ungs­bau eher zurück­haltend im Umgang mit digital­en Lösung­en, nun setzen sie aber auf deren Einspar­potenziale: Sie sollen die Effizienz der Verwaltung und den Aus­tausch mit Miet­ern verbes­sern, indem alle internen und externen Prozesse sowie die Kommuni­kation, etwa über Social Media und Sprachsteuerung, ver­einf­acht werden. Auch das Thema demo­grafischer Wandel spielt bei uns eine Rolle: In einer alternden Gesell­schaft müssen weg­weisende Lösungen sicher­stellen, dass Mieter Dienst­leistungen wahrnehmen können, die ihrer Lebens­phase entsprechen.“

Partner von Aareon in Großbritannien:

  • Aareon UK arbeitet gerne mit externen Partnern zusammen, wenn die Kunden dadurch einen Mehrwert erfahren. Ein PropTech-Anbieter ist bislang noch nicht darunter, allerdings sondiert Aareon UK gerade diesen noch jungen Markt: Im Sommer wird beispielsweise eine Technologiekonferenz stattfinden, auf der Start-ups ihre Lösungen präsentieren und sich einem Voting der Konferenzteilnehmer stellen. Aareon UK wird dem „Gewinner“ anbieten, gemeinsam die Möglichkeiten einer Kooperation zu prüfen.

Skandinavien

Niclas Oddsberg,
Geschäftsleiter Aareon Nordic
Foto: Aareon Sverige AB, Mölndal

„In den nordischen Länder­märkten besteht großes Interesse an PropTechs, obwohl die Szene gerade erst beginnt, sich zu entwickeln. Auch wenn es nach wie vor etablierte Unter­nehmen sind, die die Digital­isier­ung der Immobilien­branche voran­treiben, beteilig­en sich Start-ups dort an der Wertschöpfung, wo durch die Digital­isierung Reib­ungs­verluste entstehen. Aareon war in Skan­dina­vien früh dran und liefert mittlerweile seit mehr als 20 Jahren Portale, Apps und Prozess­auto­mati­sier­ung­en für den nor­disch­en Markt. Wir beobachten die PropTech-Szene genau, um potenz­ielle Partner zu identifizier­en, die zu unserem Ökos­ystem beitragen und unseren wachsenden Kunden­stamm weiter bereichern könnten. Wie viele Branchen strebt auch die Immobilien­wirtschaft an, Kunden­nutzen und interne Effi­zienz durch mieter­freund­liche Selfservice- und Prozess­automati­sierung zu steigern. Wir glauben, dass der nächste Digi­tal­is­ierungs­schritt der Immobilien­branche darin beste­hen wird, Daten als neue natür­liche Ressour­ce zu er­kennen. Die Spitzen­reiter der Branche werden die­jenigen sein, die in der Lage sind, Daten in Hin­blick auf das Ver­halten der Mie­ter durch Advanced Analytics und künst­liche Intelligenz wissen­schaftlich auszu­werten.“

Partner von Aareon in Skandinavien:

  • Metry: Der Dienst sammelt automatisch alle Energieverbrauchsdaten eines Nutzers von den Datenbanken der Versorger oder direkt von den vernetzten Zählern und zeigt so Einsparpotenziale auf. Über einen digitalen Marktplatz können Nutzer aus Smart Energy Services wählen, um ihre Energieverbräuche zu optimieren.